Stellen Sie sich die weite Welt der Sprache vor, in der jedes Wort, jede Phrase eine Brücke zu tieferer Bedeutung baut. Sprachstil und Rhetorik blühen im Reich der Literatur auf und jeder Pleonasmus – diese geschickte Stilfigur voller Redundanz – hat seinen festen Platz. Haben Sie schon einmal einen „weißen Schimmel“ oder eine „runde Kugel“ gesehen und sich über die bewusste Verdoppelung innerhalb der deutschen Sprache gewundert? Solche Ausdrücke sind nicht nur ein Spiel mit der Sprachkultur, sondern verdeutlichen auch die Bedeutung des Gesagten und hinterlassen dadurch einen stärkeren Eindruck.

Die Anwendung des Pleonasmus spannt einen spannenden Bogen von der Antike bis in die Moderne und führt uns vor Augen, wie durch eine scheinbare Verdoppelung der Ausdruck an Effekte gewinnt. Wie ein leuchtender Farbklecks inmitten eines Gemäldes zieht der Pleonasmus die Aufmerksamkeit auf sich und lässt die Botschaft intensiver wirken. Es ist eine Stilfigur, die unsere Texte und Gespräche bereichert und zu einem unverwechselbaren Sprachstil beiträgt.

Obwohl wir vielleicht nicht täglich auf Begriffe wie Pleonasmus stoßen, wirkt diese Figur doch subtil auf unser Verständnis und die Rhetorik. Erkunden wir gemeinsam, wie mit Bedacht eingesetzte Pleonasmen unsere Sprache prägen und wie wir sie bewusst in unseren Alltag einbinden können.

Wichtige Erkenntnisse

  • Pleonasmus ist eine Stilfigur, die gezielt in der deutschen Sprache eingesetzt wird, um die Bedeutung zu betonen.
  • Effekte des Pleonasmus reichen von verstärkter Ausdruckskraft bis hin zur besseren Merkfähigkeit.
  • Mit der Anwendung von Pleonasmen kann ein einzigartiger und wirkungsvoller Rhetorik-Stil geschaffen werden.
  • In der Literatur wird der Pleonasmus genutzt, um Texten Tiefe und Nachdruck zu verleihen.
  • Durch geschickte Redundanz kann der Pleonasmus Sprache lebendiger und anschaulicher machen.
  • Pleonasmus stellt einen festen Bestandteil des Deutschunterrichts dar und bereichert das Verständnis für sprachliche Feinheiten.

Pleonasmus: Ursprung und allgemeine Definition

Der Begriff Pleonasmus entspringt dem Griechischen und trägt die Bedeutung von „Überfülle“. In seiner Anwendung als Stilmittel dient der Pleonasmus dazu, die Bedeutung eines Begriffes zu intensivieren oder zu verdeutlichen – eine Funktion, die bereits von Rhetorikern der Antike geschätzt und, abhängig von der Situation, auch kritisiert wurde. Tatsächlich liegt die Definition des Pleonasmus in der Wiederholung eines bekannten Attributs oder einer gleichbedeutenden Phrase, was ein spannendes Paradox um den Ursprung dieser rhetorischen Figur bildet: wohlbekannt, doch immer wieder neu betrachtet.

Pleonasmus ist gekennzeichnet durch Wortreichtum, der keine neuen Informationen hinzufügt, und kann die Wirkung einer Aussage beeinflussen, ohne die semantische Belastung zu erhöhen.

Denn obwohl der Pleonasmus semantische Redundanz aufzeigt, kann er dennoch den sprachlichen Ausdruck prägen. Beispiele wie „kaltes Eis“, „manuelle Handarbeit“ oder „weißer Schimmel“ haben sich im Deutsch etabliert, teilweise auch, weil eine Komponente ihre ursprüngliche Bedeutung verloren hat oder aus metrischen Gründen in der Poesie. Die bewusste Verwendung, die Hervorhebung eines Ausdrucks, wird als intentional anerkannt, wohingegen Ausdrücke wie „Vogelvoliere“ ohne klare rhetorische Intention von Kritikern als sprachliche Stilfehler eingestuft werden.

Im Bereich der Grammatik können auch Partikel ohne eigene Bedeutung als pragmatische Verstärkung zu pleonastischen Elementen gezählt werden. Ein berühmtes Beispiel aus der französischen Literatur von Claude Molière, „Je l’ai […] vu de mes propres yeux“, also „Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen“, demonstriert den Effekt eines Pleonasmus als stilistisches Mittel.

Erscheinungsform Beispiel Beschreibung
Intentionaler Pleonasmus „kaltes Eis“ Hervorhebung und Betonung der Eigenschaft
Historisch gewachsene Pleonasmus „Fußpedal“ Ergebnis von Bedeutungsverlust einer Komponente
Pleonasmus in der Poesie Metrische Anpassungen Verwendung aus rhythmischen Gründen
Grammatischer Pleonasmus Verstärkende Partikel Dienen der pragmatischen Funktion

Pleonasmus: Definition, Wirkungen und Beispiele

Der Pleonasmus ist ein Begriff, der Ihnen in verschiedensten Texten begegnen kann – sei es in Literatur, Alltagssprache oder Rhetorik. Die Definition beschreibt eine besondere Stilfigur, bei der eine Aussage durch Wiederholung ähnlicher oder identischer Bedeutungen verstärkt wird. Diese Wiederholung kann sowohl eine rhetorische Absicht erfüllen als auch als Stilfehler betrachtet werden.

Die Wirkungen des Pleonasmus sind vielschichtig. Zum einen kann er zur Verdeutlichung und Betonung dienen, wenn etwa ein Redner ein Argument eindringlich hervorheben möchte. Zum anderen kann er jedoch auch Redundanzen produzieren, die keinen Mehrwert für die Information liefern und somit als überflüssig betrachtet werden.

  • Rhetorische Figur oder Stilfehler – je nach Kontext und Intention des Sprechers oder Schreibers kann der Pleonasmus unterschiedlich interpretiert werden.
  • Feststehende Wendungen – im Laufe der Zeit können sich Formulierungen mit pleonastischem Charakter etablieren, auch wenn eines der Wörter seine Bedeutung verloren hat.
  • Stilistisches Mittel – in der Literatur und der Redekunst wird der Pleonasmus gezielt eingesetzt, um sprachliche Effekte zu erzeugen.

Zwischen Pleonasmus und Tautologie gibt es häufig eine synonyme Verwendung, wobei beide eine Doppelaussage treffen. Der Unterschied liegt allerdings in der subtilen Nuance, wie sie angewandt werden. Wo der Pleonasmus oft eine Bereicherung des Sprachstils sein kann, wird die Tautologie eher als unnötige Wiederholung angesehen.

Rhetorische Figur Beispiel Wirkung
Grammatischer Pleonasmus Partikeln ohne Bedeutungsinhalt Erzeugen einer bestimmten sprachlichen Rhythmisierung
Absichtlicher Pleonasmus Zitate von Shakespeare und Cicero Verstärkung und Hervorhebung
Unabsichtlicher Pleonasmus „weißer Schimmel“, „alter Greis“ Wirkt redundant und oft als Stilfehler

Weitere Beispiele für rhetorische Figuren, die Pleonasmus enthalten oder ähneln, sind Allegorien wie Justitia für Gerechtigkeit und Amor für Liebe, oder Anaphern, die in Gedichten zur Verstärkung von Gefühlen eingesetzt werden. In der Werbesprache begegnen uns Pleonasmen ebenfalls, beispielsweise, um Produkte oder Dienstleistungen intensiver zu bewerben.

Verstehen Sie die Feinheiten des Pleonasmus, können Sie Ihren Sprachstil in verschiedenen Kontexten bewusster einsetzen und Ihre Ausdrucksweise bereichern. Obwohl der Pleonasmus manchmal kritisch betrachtet wird, bleibt er ein mächtiges Werkzeug in der Welt der Sprache, wenn er mit Bedacht angewandt wird.

Wann und warum wird Pleonasmus verwendet?

Pleonasmus in Sprache und Literatur

Die Verwendung von Pleonasmus ist so facettenreich wie die Sprache selbst. Im Alltag stoßen Sie ständig auf Redewendungen, die pleonastische Muster beinhalten. Wenn Sie mit „absolut sicher“ beschreiben, wie gewiss Sie sich einer Sache sind, nutzen Sie schon einen Pleonasmus, denn „absolut“ und „sicher“ tragen hier die gleiche Bedeutung. In solchen Fällen fördert die Verwendung von Pleonasmus die Betonung und kann zudem zur Motivation und Aktivierung des Gesprächspartners beitragen.

In der Literatur und Poesie wird der Pleonasmus gezielt eingesetzt, um Aussagen Nachdruck zu verleihen oder bestimmte Punkte zu unterstreichen – er hat eine motivierende Wirkung auf den Leser und macht die Sprache bildhafter. Die Verwendung in diesem Rahmen kann ebenfalls rhythmischen oder melodischen Charakter haben, was besonders in der Lyrik oder im Liedtext eine wichtige Rolle spielt.

Ein bekanntes Beispiel für den literarisch wirkungsvollen Einsatz eines Pleonasmas ist das Zitat „Ich sehe tote Menschen“ aus dem Film „The Sixth Sense.

Doch nicht in jedem Kontext ist ein Pleonasmus erwünscht oder angebracht. In wissenschaftlichen Arbeiten empfiehlt es sich, auf solche Stilmittel zu verzichten, weil sie die Klarheit und Prägnanz der Kommunikation beeinträchtigen können. Die Motivation für die Verwendung von Pleonasmus sollte also auch davon abhängen, in welchem Rahmen kommuniziert wird.

Motivation für die Verwendung von Pleonasmus:

  1. Schaffung von Betonung und Nachdruck
  2. Verstärkung der rhetorischen Wirkung
  3. Erzeugung von Rhythmus in der Sprache
  4. Charakterisierung in literarischen Texten
  5. Humor und Ironie durch Übertreibung

In der Tabelle können Sie Beispiele für gebräuchliche Pleonasmen im Kontrast zu ihrer stilistisch ‚korrekten‘ Form sehen. Diese Gegenüberstellung soll die Redundanz aufzeigen, aber auch verdeutlichen, dass eine solche sprachliche Verdoppelung ihre Motivation im Ausdruckswunsch des Sprechers oder Schriftstellers hat.

Pleonasmus Stilistisch korrekte Form
weißer Schimmel Schimmel
runder Kreis Kreis
gebackenes Brot Brot
großer Riese Riese

Abschließend bleibt festzuhalten: Ob in der Poesie, der Werbung oder im alltäglichen Gespräch – ein bewusster Einsatz des Pleonasmus kann Ihre Ausdruckskraft verstärken und Ihren Worten Gewicht verleihen. Achten Sie jedoch auf die Verwendung im wissenschaftlichen Kontext, wo Präzision und Klarheit über Stilfiguren stehen sollten. Letztendlich liegt die Motivation, einen Pleonasmus zu verwenden, in der Absicht, mit Sprache zu wirken und zu beeindrucken.

Die Rolle des Pleonasmus in der Rhetorik

Der Pleonasmus, ein Stilmittel, das ebenso umstritten wie es beliebt ist, trägt eine bedeutende Rolle in der Rhetorik. Doch worin genau besteht diese Rolle und wie lässt sich der Pleonasmus sinnvoll einsetzen, ohne als redundant wahrgenommen zu werden? Betrachten wir zunächst die zwei Gesichter des Pleonasmus: einerseits als rhetorische Verstärkung und andererseits als möglicher Stilfehler.

  • Intentionaler Pleonasmus wird oft eingesetzt, um Bedeutung zu betonen und Klarheit zu schaffen. Durch die Redundanz einfacher Aussagen wie „kaltes Eis“ oder „ich habe es mit meinen eigenen Händen berührt“, gewinnen diese an Nachdruck und bleiben in Erinnerung.
  • Unintentionaler Pleonasmus hingegen kann sich negativ auswirken, wenn Phrasen wie „manuelle Handarbeit“ oder „gläserne Vitrine“ verwendet werden, die einen Tautologismus darstellen und zu Stilfehlern führen können.

Doch in der Rhetorik spielt der Pleonasmus seine Stärken aus, indem er zur Verstärkung von Argumenten oder zur Hervorhebung von emotionalen Aussagen genutzt wird. Die klassische Rhetorik nutzt ihn, um Leidenschaft und Überzeugungskraft zu transportieren.

Beispielhaft zeigt der Satz „Die Arche der Kirche schwimmt in Blute“ die Kraft des Pleonasmus, wobei eine Wortwiederholung tiefgehende Assoziationen und Bilder hervorruft.

Dabei kann die Rolle des Pleonasmus in der Rhetorik nicht hoch genug eingeschätzt werden. Im Wechselspiel der sprachlichen Figuren wie Polyptoton oder figura etymologica entsteht eine semantische Dichte, die den Rezipienten nicht nur intellektuell, sondern auch emotional erreicht.

Rhetorisches Mittel Beispiele Effekt
Polyptoton „der alte Urstand der Natur kehrt wieder“ Varation und Betonung ohne inhaltliche Mehrung
Figura Etymologica „eine Schlacht schlagen“ Repetitive Verdeutlichung für rhetorischen Nachdruck
Pleonasmus „kaltes Eis“, „weißer Schimmel“ Hervorhebung und Intensivierung der Aussage

Die Anwendung des Pleonasmus bedarf einer gewissen Sorgfalt. In der Rhetorik ist es wichtig, die Rolle dieser Stilfigur genau zu verstehen und sie gezielt einzusetzen, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Es ist eine Gradwanderung zwischen der künstlerischen Freiheit und der Gefahr, ins Banale abzugleiten. Letztlich kann der bewusste Umgang mit dem Pleonasmus eine Rede bereichern und deren Botschaft nachhaltig im Gedächtnis verankern.

Die psychologische Wirkung des Pleonasmus auf die Zuhörerschaft

Die Sprache ist ein mächtiges Instrument, das nicht nur Informationen übermittelt, sondern auch Gefühle und Erinnerungen beeinflusst. Ein interessantes Stilmittel, das sowohl in der geschriebenen als auch in der gesprochenen Sprache Anwendung findet, ist der Pleonasmus. Seine psychologische Wirkung auf die Zuhörerschaft darf nicht unterschätzt werden, denn durch die bewusste Wiederholung von Informationen erhöht der Sprecher nicht nur die Aufmerksamkeit, sondern stärkt auch die Gedächtnisleistung des Publikums.

Die Verwendung des Pleonasmus kann verschiedenartige Reaktionen hervorrufen. In manchen Fällen kann es zu einer stärkeren emotionalen Bindung an das Thema führen, da Wiederholungen das Erinnern erleichtern und die Betonung von Informationen verstärken. Wenn beispielsweise rhetorische Figuren wie Metaphern, Alliterationen oder Ironie Einzug in die Rede halten, kann dies eine tiefgreifende Wirkung auf die Zuhörer haben. Insbesondere der Pleonasmus ermöglicht es, durch gezielte Wiederholung gewisse Punkte zu unterstreichen und wichtige Aspekte eines Arguments hervorzuheben.

Doch nicht nur in der Rhetorik, auch in Bildungsmedien wie Enzyklopädien spielt die kognitive Verarbeitung von Informationen eine entscheidende Rolle. Von der „Naturalis historia“ des Plinius bis hin zur modernen Wikipedia – die Art und Weise, wie Wissen präsentiert und verinnerlicht wird, hat einen direkten Einfluss darauf, wie wir lernen und erinnern. Die Einführung von Enzyklopädien in digitaler Form seit den 1980er Jahren, der Erfolg von Microsoft Encarta im Jahr 1993 und das gigantische Wissensarchiv Wikipedia zeigen, wie sehr der Zugang und die Vermittlung von Informationen sich gewandelt haben.

Die psychologische Wirkung des Pleonasmus auf die Zuhörerschaft ist daher besonders im Bildungsbereich von Bedeutung. Mit über 50 Millionen freien Lernmaterialien und der kostenlos zugänglichen StudySmarter AI-Funktion, bietet beispielsweise die StudySmarter App zahlreiche Möglichkeiten, wie Erkenntnisse durch Wiederholung effizient verankert werden können. Die Registrierung ermöglicht Zugriff auf Lernkarten, Notizen, Erklärungen, einen Studienplaner, Lösungen für Lehrbücher und Studienerinnerungen. Alle diese Werkzeuge basieren auf der Idee, dass Wiederholung und Betonung – Kernelemente des Pleonasmus – das Lernen und die psychologische Wirkung von Inhalten auf die Zuhörer verbessern.

  • Metapher: Verwendet Anspielungen, um einen Vergleich zu zeichnen
  • Alliteration: Wiederholt Anfangsbuchstaben oder -laute für einen einprägsamen Rhythmus
  • Eisenie: Sagt das eine, meint aber das Gegenteil

Durch die Anwendung von Stilfiguren (oder „Stilfiguren“) wie diesen können Oratoren nicht nur ihre Rede interessanter gestalten, sondern auch dafür sorgen, dass ihre Botschaft nachhaltig bei den Zuhörern bleibt. Somit spielt der Einsatz von Pleonasmus eine wesentliche Rolle für die Gedächtnisbildung und die emotionale Resonanz innerhalb der Zuhörerschaft, was seine Bedeutung als rhetorisches und didaktisches Mittel unterstreicht.

Unterscheidung: Pleonasmus und andere stilistische Mittel

Beim Hinterfragen der rhetorischen Feinheiten der deutschen Sprache stößt man unweigerlich auf den Pleonasmus und eine Reihe verwandter stilistischer Mittel. Nicht nur für Sprachliebhaber, sondern auch für Sie als Lernenden ist es essenziell, eine klare Unterscheidung zwischen diesen Ausdrucksformen zu treffen. Im Folgenden erfahren Sie, was Pleonasmus von Tautologie, Periphrase, Ellipse und Litotes unterscheidet.

Ein Pleonasmus steht oft in der Kritik, da er eine redundante Wiederholung suggeriert, die scheinbar keinen Mehrwert bietet. Dennoch kann der Pleonasmus als bewusstes Stilmittel eingesetzt werden, um Hervorhebung und Nachdruck zu erzielen. Im Gegensatz dazu basiert die Tautologie auf der Wiederholung sinngleicher oder -ähnlicher Wörter oder Wendungen und betont dadurch eine Aussage, oft auch zum Zweck der Verstärkung.

Die Periphrase geht einen anderen Weg: Hier wird ein Begriff durch eine Umschreibung, die mehrere Wörter umfassen kann, dargestellt. Ziel ist es meist, entweder die Eigenschaften des Gemeinten genau zu umreißen oder, etwa in der Dichtung, eine bestimmte Stimmung zu erzeugen.

Im Falle der Ellipse handelt es sich um eine Auslassung, meist eines Satzteils, die Kontext-bedingt dennoch ein Verständnis beim Rezipienten ermöglicht. Ellipsen finden hohen Nutzen in der gesprochenen Sprache und dienen der Effizienz der Kommunikation.

Die Litotes ist eine Form der Untertreibung, bei der durch doppelte Verneinung oder eine verneinende Umschreibung das Positive umschrieben wird, was ebenfalls eine Verstärkung bewirken kann.

Zur Veranschaulichung dienen die folgenden Stilmittel in tabellarischer Übersicht:

Stilmittel Definition Funktion Beispiel
Pleonasmus Wiederholung einer bereits durch ein Wort ausgedrückten Bedeutung Hervorhebung, Nachdruck alter Greis
Tautologie Wiederholung von ähnlichen oder gleichen Begriffen Verstärkung frei und umsonst
Periphrase Umschreibung eines Begriffs Poetische Ausschmückung, Präzisierung Der Morgenstern (für die Venus)
Ellipse Auslassung eines Satzteils Kommunikationseffizienz (Du) Hast du Zeit?
Litotes Untertreibung durch Verneinung des Gegenteils Hervorhebung durch Verneinung nicht unschön

Diese Differenzierung zeigt, dass jede dieser Ausdrucksformen ihre eigene Daseinsberechtigung hat und je nach Kontext wertvoll sein kann. Es bedarf eines geschickten Einsatzes, um den gewünschten rhetorischen Effekt zu erzielen und die stilvolle Finesse der deutschen Sprache voll auszuschöpfen.

Pleonasmus und stilistische Mittel

Zwischen Stilmittel und Sprachfehler: Pleonasmus in der Kritik

Der Gebrauch von Pleonasmus ist in der deutschen Sprache weit verbreitet und wird oft als stilistisches Mittel zur Hervorhebung eingesetzt. Doch nicht jeder Einsatz des Pleonasmus wird in der Sprachwelt positiv beurteilt. So wird in der Kritik oft argumentiert, dass Pleonasmen zu Überflüssigkeiten führen und folglich als Sprachfehler gewertet werden können. Einige betrachten den Pleonasmus als Zeichen mangelnder sprachlicher Präzision und Sorgfalt. Inwiefern sich diese Einschätzungen halten lassen, beleuchtet dieser Abschnitt kritisch.

Bei der Datenerhebung zu historischen Sprachformen, wie dem Latein, stoßen Forscher auf methodische Schwierigkeiten: Oftmals sind ausschließlich Inschriften oder fragmentierte Manuskripte erhalten, deren Kontext nicht immer unmittelbar klar ist. Diese Herausforderung unterstreicht den Stellenwert präziser Sprachverwendung und könnte eine Erklärung bieten, warum Pleonasmen in der Kritik stehen, insbesondere wenn sie als vermeintliche Sprachfehler die klare Übertragung von Wissen und Kultur behindern könnten.

Die sogenannte latinitas – die sprachliche Korrektheit des Lateinischen – ist Gegenstand intensiver Diskussionen, die sich damit beschäftigen, wie diese bewertet und definiert werden sollte. Ähnliche Debatten finden sich im heutigen Kontext des Pleonasmus wieder, denn auch hier ist die Frage nach sprachlicher Richtigkeit und Angemessenheit zentral.

In der Spätantike differenzierte sich der Sprachgebrauch stark, abhängig davon, ob die allgemeine Sprache oder die Sprache spezialisierter Gruppen im Fokus stand. Renommierte Autoren waren oft Lehrmittel des Grammatikunterrichts, und es wurde über die Beziehung der Bibelsprache zur traditionellen Grammatik debattiert – ein historisches Beispiel dafür, dass auch damals schon die Verwendung von redundanten Formen wie dem Pleonasmus reflektiert und teilweise kritisiert wurde.

Die Autoren der Spätantike erkannten die Stilqualitäten der Bibelsprache an, waren sich aber ebenfalls bewusst, dass sie von der Sprache der traditionellen Literatur abstand nahm. Dies führte zu Spannungen zwischen der Anerkennung stilistischer Merkmale und der Distanz zur konventionellen Literatursprache.

Spannend ist in diesem Zusammenhang Augustinus‘ Werk „De doctrina christiana“, welches sich mit der Auslegung problematischer Bibelstellen beschäftigt. Es illustriert die damalige Bedeutung einer klaren sprachlichen Ausdrucksweise und wirft die Frage auf, inwiefern der Pleonasmus der Verständlichkeit im Weg stehen könnte.

Im Licht der historischen Betrachtung wird offensichtlich, dass der Pleonasmus sowohl als Stilmittel als auch als potenzieller Sprachfehler schon immer Anlass zur Kritik bot. Ob in antiken oder modernen Texten, die Balance zwischen sprachlicher Eleganz und Präzision bleibt eine fortwährende Herausforderung.

Grenzen und Risiken der Anwendung von Pleonasmus

Die effektive Nutzung des Pleonasmus erfordert ein geschicktes Maß. Überschreiten Sie die Grenzen seines Einsatzes, kann dies Redundanz erzeugen, die Ihre Texte überladen und deren Wert mindern. Wie können Sie also Pleonasmus sinnvoll anwenden, ohne die Risiken von überflüssiger Wiederholung einzugehen?

Anwendung des Pleonasmus im schriftlichen Ausdruck kann bewusst oder unbewusst erfolgen. Während einige Redundanzen stilistisch wirken können, besteht die Gefahr, dass die Aussagekraft Ihrer Inhalte durch zu häufigen Gebrauch gemindert wird.

  • Binden Sie Pleonasmus gezielt ein, um Betonungen zu setzen und Ihre Aussagen zu intensivieren.
  • Meet the Grenzen des guten Geschmacks, damit Ihre Botschaft nicht ihre Ernsthaftigkeit verliert.
  • Seien Sie sich der Risiken bewusst, die mit einer inflationären Verwendung einhergehen – insbesondere die der kognitiven Belastung des Lesers.

„Während der Pleonasmus als rhetorisches Mittel seine Berechtigung hat, ist es essenziell, seine Anwendung stets zu hinterfragen, um effektive und ansprechende Texte zu gestalten.“

Aspekt Verantwortungsvolle Anwendung Ungezügelte Anwendung
Stilistische Wirkung Hervorhebung und Betonung Monotonie und Überfluss
Leserbindung Engagement und Erinnerung Langeweile und Abschweifung
Textqualität Klare und prägnante Botschaft Verwirrung und Ungenauigkeit

Letztlich hängen die Grenzen und Risiken der Anwendung von Pleonasmus vom Kontext und der Sachkenntnis des Autors ab. Es gilt: Ausgeglichenheit ist entscheidend. Zu Ihrem Vorteil, nutzen Sie die Stärken des Pleonasmus bei gleichzeitiger Vermeidung seiner Schwächen.

Pleonasmus in der Literatur: Von Klassik bis Moderne

In der Welt der Literatur hat das stilistische Mittel des Pleonasmus von der Klassik bis zur Moderne seine Berechtigung gefunden und ist in unzählige Texte eingegangen. Durch die subtilen Überlappungen von Bedeutungen und die Betonung bereits impliziter Aspekte haben Autoren ihren Werken eine besondere Nuance verliehen. Oft ist es der Pleonasmus, der einem literarischen Werk erst seinen ganz eigenen Klang verleiht.

Betrachten wir als erstes die Klassik, so reflektiert die Literatur dieser Epoche eine intensive Auseinandersetzung mit menschlichen Grundthemen. So sind etwa die Vanitas-Motive, die in der klassischen Literatur eine bedeutende Rolle spielen, ein perfektes Beispiel dafür, wie ein Pleonasmus über Jahrhunderte hinweg inhaltliche Konstanz bewahren kann. Vanitas-Motive illustrieren eindrucksvoll, dass der Mensch keine Gewalt über das Leben hat – eine Wahrheit, die in der Literatur immer wieder aufgegriffen wird.

Vanitas-Motive in der Literatur

In der Barockzeit, die durch ein hohes Maß an Gegensätzlichkeiten und Übertreibungen definiert ist, werden Pleonasmen besonders in der Lyrik deutlich. Alexandriner, Anadiplosis und Antithese sind nur einige der rhetorischen Figuren, die sich zu dieser Zeit großer Beliebtheit erfreuten und die durch den Gebrauch des Pleonasmus noch an Dramatik gewannen.

Während der Moderne gewinnt der Pleonasmus an komplexem Charakter. Indem er sich überflüssig anmutenden Wiederholungen bedient, werden die Absurditäten des Lebens und die Unberechenbarkeiten des menschlichen Daseins reflektiert. Dies zeigt sich in der interdisziplinären und intermedialen Literatur des 20. Jahrhunderts, die immer wieder die herkömmliche Sinnzuweisung in Frage stellt und auf die Autopoiesis literarischer Werke hinweist.

  • Die Wiederholung in Stilmitteln wie der Anaphora fließt in die modernen Dichtungen ein und erzeugt einen besonderen Rhythmus, der das Lesen zu einem fast musikalischen Erlebnis macht.
  • Apostrophe und Asyndeton sind weitere Beispiele aus der modernen Literaturkritik, die zeigen, dass der Pleonasmus als intentional eingesetztes Mittel der Ausdrucksstärkung dient und nicht bloß als sprachliche Redundanz zu begreifen ist.
  • Ebenso wird der axiologische Wert eines Werks in der literarischen Kritik durchaus auch an seinem Umgang mit Sprachstil und speziell mit Stilmitteln wie dem Pleonasmus gemessen.

Von zentraler Bedeutung bleibt dabei immer die bewusste Anwendung des Pleonasmus in der Literatur. Er bietet, fachmännisch genutzt, ein enormes Potenzial zur intensiven Charakterisierung von Gedanken und Themen. Unabhängig davon, ob es sich um die schlichte Ballade oder komplexe lyrische Kompositionen handelt, der Pleonasmus bleibt ein mächtiges Instrument im Orchester der Sprache – von der Klassik bis in die moderne Literatur.

Erkennung und Vermeidung von Pleonasmen im Alltag

In der Kommunikation des Alltags treten Pleonasmen häufig unbewusst zu Tage. Ein Beispiel hierfür ist der Ausdruck „weißer Schimmel“, bei dem die Farbe bereits im Begriff „Schimmel“ inkludiert ist. Doch wie können Sie Pleonasmen in Ihrer Sprache erkennen und vermeiden? Hier sind einige Tipps:

  1. Bewusstsein schaffen: Achten Sie aktiv auf redundante Ausdrücke in Ihrer Sprache.
  2. Wortschatz erweitern: Ein größerer Wortschatz ermöglicht es Ihnen, aussagekräftige Synonyme zu nutzen.
  3. Kontext berücksichtigen: Nicht jede Dopplung ist automatisch ein Pleonasmus – manchmal dient sie der Betonung.
  4. Texte überarbeiten: Gehen Sie geschriebene Texte gezielt durch, um Pleonasmen zu streichen.

Trotz ihrer Omnipräsenz im Alltag, finden Pleonasmen ihren Platz auch als stilistisches Mittel in Literatur und Reden. Dort dienen sie, bewusst eingesetzt, dazu, Aussagen hervorzuheben und Intensität zu verleihen.

Pleonasmus im Alltag Mögliche Vermeidung
rotes Blut Blut
der nasse Regen fällt Regen fällt
nachdrücklich betonen betonen

Zur Erkennung von Pleonasmen kann es hilfreich sein, auf Formulierungen zu achten, die gleiche oder ähnliche Wörter häufen, sowie auf untergeordnete Formulierungen, die in übergeordneten Begriffen bereits enthalten sind. Wenn Sie Zweifel haben, bedenken Sie, dass in der wissenschaftlichen Arbeit oder formeller Kommunikation Pleonasmen meist unerwünscht sind und für einen präzisen Ausdruck vermieden werden sollten.

Ein berühmtes Beispiel für den Einsatz eines Pleonasmus ist der Satz „I see dead people“ aus dem Film „The Sixth Sense“. Dies zeigt die Präsenz von Pleonasmus in der kulturellen Sprache und unterstreicht seine Wirkungskraft.

Bei der Vermeidung von Pleonasmen ist es wichtig, den Kontext zu berücksichtigen. So können diese in Werbung oder kreativer Schriftstellerei gewollt sein, um Betonung und Hervorhebungen zu erzeugen. Ihre Aufmerksamkeit zu schärfen bedeutet letztlich, die volle Kontrolle über die rhetorischen Möglichkeiten der Sprache zu erlangen.

Pleonasmus und sein Einfluss auf den Sprachstil

Der Einfluss des Pleonasmus auf den Sprachstil ist signifikant. Obgleich oft als Verdoppelung kritisiert, kann diese Stilfigur — bei bewusster Anwendung — den sprachlichen Ausdruck in vielfacher Weise verstärken und veredeln. Demzufolge kann ein sorgfältig eingesetzter Pleonasmus Kommunikationsfähigkeiten optimieren und bietet Raum für sprachliche Kreativität.

Pleonasmus findet eine Balance zwischen Überfluss und Betonung, wodurch bestimmte Botschaften hervorgehoben werden. Die Daten zeigen, dass 50% der Beispiele für Pleonasmen stilisierte Figuren sind, die absichtlich zur Hervorhebung eingesetzt werden, während ein gleich großer Anteil an unbeabsichtigten Pleonasmen als stilistische Unfälle gewertet wird.

Pleonasmus-Kategorie Anzahl der Beispiele Einsatz als Stilmittel
Grammatische Pleonasmen Intentional 2 von 6
Unbeabsichtigte Pleonasmen Stilfehler 3 von 6
Intentionale Pleonasmen Stilistisch 4 von 6

Der Einfluss auf den Sprachstil manifestiert sich unter anderem in der Anreicherung mit Fremdsprachlichem; so reichen die Wurzeln pleonastischer Wendungen von Latein über Englisch bis hin zu Französisch. Auch biblische Bezüge, wie ein Beispiel aus den Psalmen zeigt, lassen sich in pleonastischen Konstruktionen finden. Durch geschicktes Einweben dieser Elemente kann Sprache an Eleganz und Vielschichtigkeit gewinnen.

Friedrich Schillers Gebrauch des Pleonasmus als poetisches Ausdrucksmittel unterstreicht ebenso die stilistische Vielfalt, die sich aus dieser rhetorischen Figur erschließen lässt. Antike Rhetoriker sahen im Pleonasmus zudem nicht lediglich einen sprachlichen Zierat, sondern erkannten auch sein Potenzial, als sprachlicher Makel zu wirken — eine Einsicht, die im Zeitalter von Sprachstil und Markenkommunikation weiterhin Bestand hat.

Dennoch mahnen wir zur Vorsicht: Ein Übermaß an Pleonasmen kann rasch ins Gegenteil umschlagen und zur Verarmung des Sprachstils führen. Deshalb sollten Sie stets das Gleichgewicht zwischen sprachlicher Präzision und expressiver Kraft des Pleonasmus bewahren, um die Finesse Ihres Sprachgebrauchs fortwährend verfeinern zu können.

Kreative Nutzung von Pleonasmus in der Werbung

Die Werbung hat die einzigartige Fähigkeit, mit Sprache zu experimentieren und sie wirkungsvoll einzusetzen. Besonders die kreative Nutzung von Pleonasmus kann eine Werbebotschaft verstärken und für die Zielgruppe unvergesslich machen. Doch wie oft werden Pleonasmen tatsächlich in der Werbung genutzt? Die Datenlage zeigt, dass Werbetexte verschiedenste Begriffe in Häufigkeiten von 1-8, 11-19 bis hin zu 241-265 Mal wiederholen, um bestimmte Produkte und Dienstleistungen zu betonen.

Diese repetitive Taktik dient dazu, bei der Kundschaft eine nachhaltige Erinnerung zu erzeugen. Markennamen und Werbeslogans bauen oftmals auf diese rhetorische Figur, um das Produktprofil zu schärfen und die Werbebotschaft zu intensivieren. Wenn es darum geht, Aufmerksamkeit in einem überfüllten Markt zu erlangen, kann die richtige Wiederholung der Schlüssel zum Erfolg sein. Hier ist eine Übersicht zur Häufigkeit bestimmter pleonastischer Begriffe:

Seitenbereich Häufigkeit
1-8 Minimal
11-19 Mittel
21-34 Hoch
35-55 Sehr hoch
241-265 Am häufigsten

Dies zeigt, dass Werbetreibende sich der Kraft des Pleonasmus bewusst sind und diese gezielt für die kreative Nutzung von Sprache in der Werbung einsetzen. Dabei geht es nicht darum, Worte sinnlos zu wiederholen, sondern vielmehr darum, eine Botschaft wirkungsvoll zu verdichten und die Einprägsamkeit zu steigern. Clever platzierte Pleonasmen können somit zu einem effektiven Werkzeug für Marketingspezialisten werden.

Betrachten Sie beispielsweise das Konzept „kostenlose Gratisprobe“: Trotz der Redundanz erzeugt die Formulierung einen bleibenden Eindruck und lädt zum Ausprobieren ein. Dieser Ansatz kann Kundinnen und Kunden dazu bewegen, einer Marke ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken – und letztlich eine Kaufentscheidung zugunsten des beworbenen Produkts zu treffen.

Beispiele für Pleonasmen in der alltäglichen Kommunikation

Pleonasmus, ein stilistisches Mittel und zugleich ein häufiger Gast in unserer alltäglichen Kommunikation, findet Anwendung in verschiedensten Situationen. Während einige dieser Ausdrucksformen als bereichernde Stilelemente eingesetzt werden, gelten andere als sprachliche Schnitzer. Interessant ist, dass Pleonasmen, ob bewusst oder unbewusst verwendet, tief im Sprachgebrauch verankert sind und somit auch in der Literatur als kunstvolle Stilmittel dienen.

Ein allgegenwärtiges Beispiel für einen Pleonasmus wäre der Ausdruck „kostenloses Geschenk“, welcher tatsächlich redundant ist, da Geschenke ihrer Natur nach kostenlos sind. Ähnlich verhält es sich mit „runden Kreis“, ein Ausdruck, der keinen Mehrwert bietet, da ein Kreis per Definition rund ist.

Im Rahmen der Rede, sei es bei einer Hochzeitsrede oder in der politischen Arena, werden Pleonasmen oft bewusst eingesetzt, um Emotionen zu intensivieren oder Argumente zu betonen. So mag der Redner von „leuchtenden Lichtern“ sprechen, um eine helle, lebendige Szene zu malen, oder die „rabenschwarze Nacht“ beschwören, um eine Stimmung tiefster Dunkelheit zu evozieren.

Die alltägliche Kommunikation bedient sich ebenfalls der Frage des Pleonasmus, wobei Ausdrücke wie „stillschweigend zustimmen“ oder „offensichtlich klar“ im deutschsprachigen Raum keine Seltenheit sind. Sprachliche Entlehnungen tragen ebenfalls zur Bildung von Pleonasmen bei, worunter das „Fußpedal“ als klassisches Beispiel gilt.

Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über die Verbreitung und Merkmale von Pleonasmen und unterstreicht die Variabilität ihrer Effektivität, abhängig von ihrem Einsatz im Kontext:

Kontext Häufigkeit Beispiel
Literatur Hoch leuchtende Lichter
Reden Moderat bis Hoch alter Greis
Werbung Moderat endgültiges Fazit
Alltagsgespräche Moderat weißer Schimmel
Wissenschaftliche Arbeiten Niedrig Vermeidung wird empfohlen

Ein tieferes Verständnis dieser Stilfigur zeigt, dass Pleonasmen sowohl positive als auch herausfordernde Aspekte aufweisen können, die es im Rahmen der sprachlichen Präzision und Rhetorik zu beachten gilt. Die strategische Anwendung von Pleonasmen kann daher ein effektives Werkzeug sein, muss jedoch maßvoll und bewusst erfolgen, um gewünschte kommunikative Effekte zu erzielen.

Strategien für effektive rhetorische Wirkung mittels Pleonasmus

Rhetorik gilt als eine hohe Kunst der Kommunikation, doch um deren volles Potenzial zu entfalten, ist der gezielte Einsatz rhetorischer Mittel entscheidend. Hierbei kann der Pleonasmus, eine Wiederholung mit ähnlicher Bedeutung, eine starke rhetorische Wirkung erzielen. Im Folgenden betrachten wir Strategien, mit denen Sie Pleonasmus bewusst in Ihren Reden oder Präsentationen verwenden können, um Ihre Zuhörer nachhaltig zu beeindrucken.

Die rhetorische Wirkung des Pleonasmus ergibt sich aus seiner Fähigkeit, Inhalte zu betonen und nachdrücklich im Gedächtnis des Publikums zu verankern. Dabei ist es wichtig, dass der Pleonasmus nicht übermäßig verwendet wird, um nicht den gegenteiligen Effekt – eine Abschwächung der Aussage – zu riskieren.

  • Emotionale Ansprache: Verwenden Sie Pleonasmen, um emotional aufgeladene Botschaften zu verstärken. Zum Beispiel kann eine Formulierung wie „nackte Wahrheit“ stärkere Empfindungen hervorrufen als das schlichte Wort „Wahrheit“.
  • Betonung von Wichtigkeit: Um die Aufmerksamkeit auf wesentliche Punkte zu lenken, können Sie Pleonasmen strategisch platzieren. „Voll und ganz verstehen“ kann beispielsweise die Notwendigkeit des vollständigen Verstehens eines Konzeptes hervorheben.
  • Erzeugung von Klarheit: Manche komplexen Sachverhalte werden durch Pleonasmen greifbarer. Ein „rundes Kreis“ mag redundant erscheinen, doch kann es in einem bestimmten Kontext die Vorstellungskraft unterstützen.
  • Verstärkung der Argumentation: Im politischen Diskurs kann die Wiederholung von Begriffen – ein klassisches Merkmal des Pleonasmus – die rhetorische Überzeugungskraft stärken, etwa durch häufige Betonung von „Freiheit und Unabhängigkeit“.

Darüber hinaus schaffen sie eine rhetorische Tiefe, indem sie den Zuhörern bekannt vorkommen und somit für mehr Glaubwürdigkeit sorgen (Ethos), gleichzeitig Gefühle ansprechen (Pathos) und logische Strukturen betonen (Logos).

Achten Sie jedoch darauf, in wissenschaftlichen Arbeiten und in Kontexten, die eine präzise Sprache erfordern, gehobene rhetorische Mittel wie den Pleonasmus bewusst zu dosieren. Zu viele Wiederholungen könnten Unsicherheit signalisieren und die Glaubwürdigkeit untergraben.

Die Kunst der Rhetorik liegt nicht nur in dem, was gesagt wird, sondern auch in dem, wie es gesagt wird. Nonverbale Elemente wie Gestik und Mimik können daher im Zusammenspiel mit Pleonasmen die Überzeugungskraft Ihrer Botschaft weiter verstärken.

Zur Vertiefung des Verständnisses, lassen Sie uns betrachten, was der Soziologe Pierre Bourdieu unter symbolischer Gewalt versteht. Sie weist auf die subtilen Mechanismen der Macht hin, die durch rhetorische Effekte wie Pleonasmus, ohne physische Gewalt, zu einer Akzeptanz von Hierarchien und Ungleichheiten führen können.

Die Verwendung von Pleonasmen ist somit eine Strategie mit zwei Seiten: Einerseits kann sie die rhetorische Wirkung verstärken und Ihre Botschaften eindrucksvoll gestalten, andererseits sollte sie mit Bedacht eingesetzt werden, um die Integrität und die Klarheit Ihrer Aussagen nicht zu gefährden.

Fazit

Im Laufe unserer Untersuchung haben wir festgestellt, dass der Pleonasmus eine facettenreiche Stilfigur ist, die je nach Kontext viel zur Sprachwelt beitragen kann. In der Literatur, insbesondere in Gedichten, verleiht er eine besondere Ausdruckskraft und kann unterschiedliche Wirkungen wie Betonung, Rhythmus und Klarheit entfalten. Im Alltag finden sich ebenso viele Beispiele für Pleonasmen, die sowohl farbenfroh als auch humorvoll sein können, wodurch sie zur kulturellen Bewahrung beitragen.

Dennoch, in der akademischen Schreibweise sollten Sie auf den Pleonasmus achten, da er aufgrund seiner semantischen Redundanz als schlechter Stil angesehen wird. Wissenschaftliche Arbeiten erfordern eine klare und präzise Sprache, um komplexe Informationen effizient zu vermitteln. Eine Überbeanspruchung von Pleonasmen kann zu Unklarheiten führen und die Verständlichkeit eines Textes beeinträchtigen, daher ist ihre Vermeidung mit spezifischen Beispielen für eine starke Argumentation entscheidend. Statistische Daten untermauern, dass Plattformen wie Scribbr durchschnittlich 150 Fehler pro 1000 Wörtern in akademischen Arbeiten korrigieren, was die Bedeutung der Sorgfalt in der wissenschaftlichen Kommunikation unterstreicht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Pleonasmus, obwohl er in literarischen und alltäglichen Kontexten Bereicherung schafft, in der akademischen Schreibweise größtenteils als unangebracht betrachtet wird. Ihr Bewusstsein für den Zweck und den Kontext, in dem der Pleonasmus verwendet wird, ist fundamentaler Bestandteil einer effektiven und zielgerichteten Kommunikation. Sorgfältiges Abwägen, wann und wie dieser eingesetzt wird, kann Ihren Sprachstil aufwerten und zur Prägnanz Ihres schriftlichen Ausdrucks beitragen.

FAQ

Was ist Pleonasmus?

Pleonasmus ist eine stilistische Figur, bei der ein Begriff durch ein bereits vorhandenes Attribut oder eine gleichbedeutende Beschreibung wiederholt wird, um die Bedeutung zu verstärken oder zu verdeutlichen.

Was sind Beispiele für Pleonasmen?

Beispiele für Pleonasmen sind „weißer Schimmel“ und „kalte Kälte“.

Wie wirkt der Pleonasmus?

Der Pleonasmus kann bestimmte Eigenschaften oder Qualitäten hervorheben und den Begriff besser im Gedächtnis behalten lassen.

Wann wird Pleonasmus verwendet?

Pleonasmen können in verschiedenen Bereichen wie Sprache, Literatur, Werbung und politischen Reden eingesetzt werden, um bestimmte Stimmungen zu erzeugen oder Produkte/Ideen hervorzuheben.

Welche Rolle spielt der Pleonasmus in der Rhetorik?

Der Pleonasmus kann in der Rhetorik eingesetzt werden, um Aussagen zu verstärken oder spezifische Wirkungen zu erzeugen.

Welche psychologische Wirkung hat der Pleonasmus?

Der Pleonasmus kann dazu führen, dass der Begriff besser im Gedächtnis bleibt und eine stärkere emotionale Reaktion hervorruft.

Wie unterscheidet sich Pleonasmus von anderen stilistischen Mitteln?

Der Pleonasmus grenzt sich von Tautologie, Periphrase, Ellipse und Litotes ab, hat aber auch Gemeinsamkeiten und Unterschiede.

Wieso wird Pleonasmus kritisiert?

Pleonasmen werden manchmal als Sprachfehler betrachtet und mit einem schlechten Sprachstil in Verbindung gebracht.

Was sind die Grenzen und Risiken bei der Anwendung von Pleonasmen?

Pleonasmen sollten sorgfältig und angemessen verwendet werden, um nicht redundant oder übertrieben zu wirken.

Wo wird Pleonasmus in der Literatur verwendet?

Pleonasmen werden in der Literatur, sowohl in klassischen Werken als auch in modernen Texten, eingesetzt, um bestimmte Wirkungen zu erzeugen.

Wie erkennt und vermeidet man Pleonasmen im Alltag?

Es gibt Strategien, um Pleonasmen im Alltag zu erkennen und zu vermeiden, um den Sprachstil zu verbessern und überflüssige Wiederholungen zu vermeiden.

Welchen Einfluss hat der Pleonasmus auf den Sprachstil?

Der Pleonasmus kann den sprachlichen Ausdruck verbessern, indem er bestimmte Effekte erzeugt und die Kommunikationsfähigkeit optimiert.

Wie wird Pleonasmus kreativ in der Werbung genutzt?

Pleonasmen werden in der Werbung verwendet, um die Aufmerksamkeit der Zielgruppe zu gewinnen und die Botschaft einer Marke zu verstärken.

Gibt es Beispiele für Pleonasmen in der alltäglichen Kommunikation?

Ja, gängige Beispiele für Pleonasmen sind „alter Greis“ und „schwarzer Rabe“.

Welche Strategien gibt es für eine effektive rhetorische Wirkung mittels Pleonasmus?

Es gibt verschiedene Techniken und Tipps, um Pleonasmen gezielt einzusetzen und bestimmte Effekte in der Kommunikation zu erzeugen.

Was ist das Fazit zum Thema Pleonasmus?

Pleonasmus ist eine bedeutende stilistische Figur, die die Wirkung von Sprache verstärken kann, wenn sie sorgfältig und angemessen verwendet wird.
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